Bitkom:
Umsatz mit Unterhaltungselektronik geht leicht
zurück
Kurz vor der IFA analysiert
der Verband Bitkom die Marktdaten. Der Verband sieht
einen Trend zu hochwertigen Geräten, die weiter
wachsende Bedeutung von Smartphones – und als
Top-Trends: Sprachsteuerung und Künstliche Intelligenz.
Der deutsche Markt für klassische
Unterhaltungselektronik ist im laufenden Jahr leicht
rückläufig. Der Gesamtumsatz mit Geräten wie
Fernsehern, Digitalkameras, Audio-Anlagen oder
Spielkonsolen wird im Jahr 2018 voraussichtlich um 3,5
Prozent auf 9,6 Milliarden Euro sinken. Das gab der
Digitalverband Bitkom am 23. August bekannt.
Rückgänge verzeichnen unter anderem Digitalkameras und
Videospielkonsolen. Die größte Bedeutung in der
klassischen Unterhaltungselektronik haben weiter
TV-Geräte mit einem Marktanteil von 44 Prozent. Mit
Fernsehgeräten sollen in diesem Jahr laut Bitkom 4,2
Milliarden Euro umgesetzt werden, das entspricht dem
Vorjahresniveau. Martin Börner, Mitglied des
Bitkom-Präsidiums, kommentiert die neuen Zahlen: „Der
TV-Markt zeigt sich solide. In der klassischen
Unterhaltungselektronik sorgen einmal mehr die
Fernsehgeräte für weitgehende Stabilität.“ Zwar gehen
auch bei Fernsehgeräten die Verkäufe leicht um 4,8
Prozent zurück, allerdings geben die Verbraucher
durchschnittlich 30 Euro mehr für das einzelne Gerät
aus. Im Schnitt werden laut Bitkom 634 Euro für einen
Fernseher auf den Tisch gelegt, das sind 5 Prozent
mehr als noch 2017. Börner: „Der Trend geht hin zu
qualitativ hochwertigen Flat-TVs. Die Verbraucher
lassen sich Qualität und Innovationen etwas kosten.“
Smartphones können immer mehr
Ähnliches lässt sich auch bei Digitalkameras
beobachten. Auch hier sinken die Verkaufszahlen, um 8
Prozent auf knapp unter 2 Millionen Geräte.
Gleichzeitig greifen die Verbraucher für Kameras etwas
tiefer in die Tasche und zahlen im Jahr 2018
voraussichtlich 464 Euro je Gerät, also gut 20 Euro
mehr als im Vorjahr. Börner: „Qualität steht im
Vordergrund, die kleine Einstiegskamera hat für viele
vor dem Hintergrund immer leistungsstärkerer
Smartphonekameras ausgedient.“
Nicht nur für Digicams kommt Konkurrenz von den
Smartphones. „Smartphones und Tablets haben inzwischen
für viele Verbraucher MP3-Player, Navigationsgerät
oder auch das Radio ersetzt“, so Börner. Im laufenden
Jahr werden mit Smartphones ebenso hohe Umsätze
erzielt wie mit klassischer Unterhaltungselektronik.
Das Volumen beläuft sich der Bitkom-Prognose zufolge
auf 9,25 Milliarden Euro. 22,7 Millionen Smartphones
sollen 2018 in Deutschland verkauft werden. Mit einem
Absatzrekord von 7 Millionen verkauften Geräten
treiben hochwertige Phablets, also Geräte ab einer
Display-Größe von 5,5-Zoll, den Smartphone-Markt. Sie
kosten durchschnittlich 588 Euro, wohingegen mit den
etwas kleineren Smartphones im Schnitt lediglich 321
Euro erlöst werden.
Die IFA findet vom 31. August bis 5. September 2018 in
Berlin statt. „Top Trends der diesjährigen IFA sind
Sprachsteuerung und Künstliche Intelligenz“, so
Börner. Sprachassistenten werden in immer mehr
Gerätearten integriert. Die IFA wird unter anderem
Fernsehgeräte, Soundanlagen und Kopfhörer mit
eingebauter Sprachsteuerung zeigen. In diesem Jahr
werden außerdem neue Entwicklungen aus dem Bereich
Smart Home, die neueste Smartphone-Generation mit
4k-Kameras sowie Fernseher mit 8k-Auflösung erwartet.